Liebe Bewohner der Hinterbüschgemeinden,
das Projekt Windpark im Dreigemeindewald stellt die Ortsgemeinden vor schwerwiegende Entscheidungen, die das Gesicht unserer Landschaft und die Entwicklung unserer Dörfer auf Jahrzehnte bestimmen werden. Es kann nicht definitiv vorausgesehen werden, ob sich ein Windpark zum Nutzen oder Schaden auswirken wird. Wir geben jedem Bürger / Bürgerin deshalb folgende wichtige Punkte zu bedenken:
Ein Windpark mindert nachgewiesenermaßen die Immobilienwerte in den Anliegergemeinden. Es ist nicht abzusehen, welche Einbußen entstehen. Sie können leicht sein, aber auch ruinös ausfallen. Speziell alte Häuser und solche mit direktem Blick auf Windparks können von starker Wertminderung betroffen sein. Immobilieninteressenten in unserer Region siedeln sich aus einem Hauptgrund bei uns an: der unversehrten Natur wegen. Sie ist ein geldwertes Gut. Ein Dorf, das nichts mehr wert ist, das keiner mehr beziehen und bewohnen will, braucht keine positive Bilanz im Gemeindehaushalt. Wer will das für die Zukunft verantworten?
Ein Windpark der geplanten Größe schädigt den Tourismus, der eine wichtige Stütze unserer kleinregionalen Wirtschaft ist. Unsere Gäste sind ein Teil des Ortslebens. Die Region Oberbayern hält sich strikt von Windparks frei, weil sie entscheidend vom Tourismus lebt. Ein Dorf mit einem florierenden Gasthof / Kneipe ist ein Stück Lebensqualität und Dorfleben. Ein darniederliegender oder toter Gasthof, dem durch einen Windpark die Gäste ausbleiben, ist ein Schaden fürs Dorf, der auch nicht durch höhere Gemeindeeinnahmen ausgeglichen wird. Ein Windpark kann ein Sargnagel fürs Dorf sein. Ein Dorf kann zum Totengräber des anderen werden. Wer will als Gemeinde-vorstand die Unsicherheit in dieser Entwicklung verantworten?
Die deutschen Windparks sind großenteils gigantische Subventionsprojekte, die in einer gesetzlich geförderten Planwirtschaft existieren. Der Slogan „Sonne und Wind schicken uns keine Rechnung!“ ist eine zynische Augenwischerei, denn wir haben dank Steuern und Öko-Aufschlägen die höchsten Strompreise Europas. Die Strompolitik und die Konzerne sind auf Wohl und Wehe von der Bundespolitik und ihren jeweiligen Leitlinien abhängig. Europa erlebt zurzeit einen politischen Rechtsruck, der auch in Deutschland spürbar ist. Kommt in den nächsten Jahren eine rechte Bundesregierung, sind Windparks an Land keinen Euro mehr wert. Die Ampelregierung hat Atomkraftwerke stillgelegt und abgerissen. Glaubt jemand im Ernst, eine rechte Regierung würde einen Tag zögern, Windparks stillzulegen? Es sollte auch mit dem Politikermärchen Schluss sein, dass Windenergie die Stromversorgung sichert. Je mehr Windparks errichtet werden, desto unsicherer wird unsere Stromversorgung. Unsere Stromsicherheit beruht auf ausländischen Atomkraftwerken. Wer will für dreißig Jahre die deutsche Strompolitik vorausschauen und für eine kleine Eifelgemeinde die Verantwortung tragen?
Das Windparkprojekt stört massiv den Gemeindefrieden. Die Diskussionen und Streitereien pro und contra Windpark gehen durch Gemeinderäte, Nachbarschaften, Freundschaften und Familien. Nur das Nichtzustandekommen des Projektes wird dauerhaft den Frieden in den Gemeinden bewahren. Es dürfte sich von selbst verstehen, dass der Frieden im Dorf das oberste Ziel jeder Gemeindepolitik sei, noch vor einem gesunden Gemeindehaushalt!
Schließlich: Windräder geben Infraschall und giftige Kunststoffe an die Umwelt ab. Sie landen ununterbrochen im Erdreich, in der Luft und im Wasser. Im Salmwald wird gutes Trinkwasser gewonnen. Mit einem Windpark wäre Schluss mit dem Gesundland Vulkaneifel im Hinterbüsch. Erholungslandschaft wird zur Industrielandschaft. Wer will als Ortsgemeindepolitiker die Verantwortung dafür tragen?
Wir bitten Sie, besonders die Gemeinderäte, diese Punkte zu bedenken! Wir bitten Sie außerdem herzlich, bei Ihrer Entscheidung an alle betroffenen Dörfer zu denken und nicht nur die Konsequenzen für Ihr eigenes Dorf einzubeziehen.

v.i.S.d.P. Interessengemeinschaft „Erhaltet unseren Hinterbüsch“